CBAM – Die nächste Richtlinie fordert den CO₂-Fußabdruck von Produkten

Verfasst von
Johanna Zimmer
Verfasst am
31. Mai 2024
Kategorien
Wissen

Ein Überblick

  • CBAM – Ein Grenzausgleichsmechanismus für CO₂-Emissionen. Künftig muss der CO₂-Fußabdruck von importierten Produkten angegeben werden.
  • Die Übergangsphase ist bereits am 1.Oktober 2023 gestartet und endet am 31.Dezmber 2025.
  • Alle betroffenen Unternehmen müssen sich umgehend mit den Anforderungen und Richtlinien befassen und frühzeitig handeln.

Der CO₂-Grenzausgleichsmechanismus, auch Carbon Border Adjustment Mechanism (CBAM) genannt, ist ein entscheidender Bestandteil des „Fit for 55“-Klimaschutzpakets der Europäischen Union (EU), das darauf abzielt, die Netto-Treibhausgasemissionen bis 2030, um mindestens 55 % zu senken und gilt als eine Schlüsselmaßnahme im Kampf gegen den Klimawandel. Künftig muss der CO₂-Fußabdruck von importierten Produkten angegeben werden, um sicherzustellen, dass diese den gleichen Umweltstandards entsprechen, wie in der EU hergestellte Waren.

Wie funktioniert CBAM und welches Zielt steckt dahinter

Der CBAM ergänzt das EU-Emissionshandelssystem (EU ETS) und sorgt dafür, dass für Importe die gleichen Emissionspreise gelten wie für innerhalb der EU hergestellte Produkte. Bei der Einfuhr betroffener Produktgruppen müssen EU-Importeure Zertifikate erwerben, die dem CO₂-Preis entsprechen, der gezahlt würde, wenn die Waren nach den EU-Regeln für die Bepreisung von CO₂-Emissionen hergestellt worden wären.

Das Hauptziel des CBAM ist die Bekämpfung des Klimawandels und die Sicherstellung gleicher Wettbewerbsbedingungen. Durch die Einführung des CBAM sollen die globalen Treibhausgasemissionen reduziert werden, indem importierte Produkte den gleichen Umweltstandards entsprechen wie in der EU hergestellte Produkte.

 

Welche Auswirkungen hat CBAM auf produzierende Unternehmen in Deutschland?

Unternehmen innerhalb der Europäischen Union, die bestimmte Produkte aus Nicht-EU-Staaten importieren, unterliegen den Vorschriften des CBAM. Diese Produkte umfassen Aluminium und daraus hergestellte Produkte, Eisen und Stahl sowie deren Produkte, Düngemittel, Strom, Zement, Wasserstoff und Eisenerz. Es ist zu erwarten, dass die Liste perspektivisch erweitert wird. Somit können auch Unternehmen vom CBAM betroffen sein, die nicht dem EU-Emissionshandelssystem (EU ETS) unterliegen, da dieses ausschließlich auf die Primärindustrie Deutschlands abzielt.

Besonders die Automobilindustrie und die gesamte Lieferkette werden stark betroffen sein. Unsere PCF-Software ist auf diesen Sektor ausgerichtet und deckt viele Anwendungsfälle für Unternehmen aus den Bereichen Aluminium, Eisen und Stahl ab. Sie können bereits heute Verbesserungsmaßnahmen aus den Werten ableiten und Hotspots identifizieren. Bei steigendem CO₂-Preis wird die frühzeitige Senkung des PCF von enormer Bedeutung.

Wann wird das Reporting durch CBAM verpflichtend?

Die Übergangsphase des CBAM begann am 1. Oktober 2023 und läuft bis zum 31. Dezember 2025. In dieser Phase müssen Unternehmen die direkten und indirekten CO₂-Emissionen berechnen und dokumentieren, die im Produktionsprozess der importierten Güter entstanden sind. Vierteljährlich müssen sie einen CBAM-Bericht einreichen, der Daten zur Importmenge, den direkten und indirekten CO₂-Emissionen im EU-Ausland sowie zum möglichen CO₂-Preis im Herkunftsland enthält.

Mit unserer PCF-Software ermöglichen wir Unternehmen eine einfache und schnelle Ermittlung der direkten und indirekten CO₂-Emissionen für alle importierten Produkte. Sie können die Bilanzierungszeiträume entsprechend den Anforderungen der CBAM-Berichte wählen und so die Richtlinie erfüllen. Zudem erhalten Sie einen Nachweis über den PCF-Wert und die wichtigsten Details der Bilanzierung.

Die Herausforderungen und Auswirkungen des CBAM

Die Einführung des CBAM stellt Unternehmen vor administrative und rechtliche Herausforderungen. Es müssen genaue Daten zu den CO₂-Emissionen der importierten Produkte berechnet und dokumentiert werden. Zudem müssen Importeure die CBAM-Berichtspflichten erfüllen und die erforderlichen CBAM-Zertifikate kostenpflichtig erwerben. Weitreichende Auswirkungen, welche sowohl die europäischen Unternehmen als auch die Handelsbeziehungen mit Drittländern betreffen sind:

  • Kostenerhöhungen für importierte Produkte: Da der CBAM eine Abgabe auf importierte Produkte erhebt, werden die Kosten für diese Produkte steigen. Dies wird dazu führen, dass Verbraucher ihre Kaufentscheidungen überdenken und zu inländischen Alternativen wechseln.
  • Anreize für Unternehmen zur Reduzierung ihrer Emissionen: Der CBAM schafft Anreize für Unternehmen, ihre Emissionen zu reduzieren, um die Kosten der Abgabe zu senken. Dies wird zu Investitionen in sauberere Technologien und einen schnelleren Übergang zu einer kohlenstoffarmen Wirtschaft führen.

In Anbetracht der gestiegenen CO₂-Preise und der bevorstehenden Einführung des CBAM ist es für Unternehmen von entscheidender Bedeutung, Transparenz über die Entstehung ihrer CO₂-Emissionen zu schaffen und diese zu verstehen. Eine hohe Qualität der CO₂-Bilanzierung wird aufgrund der gesteigerten Transparenz und Genauigkeit bessere Bewertungen der finanziellen Auswirkungen ermöglichen. Um die finanzielle Belastung zu verringern, können Unternehmen damit beginnen, ihre Zulieferer über unsere Software dazu befähigen ihren CO₂-Fußabdruck der Produkte zu berechnen. Dadurch wir die Datenqualität sowie die Rückverfolgbarkeit deutlich erhöht.
Wir befähigen Sie als Unternehmen dazu, den CO₂-Fußabdruck Ihrer Produkte zu berechnen und den Anforderungen des CBAM gerecht zu werden. Sie haben noch Fragen oder sind unsicher, ob Sie aktiv werden müssen? Kontaktieren Sie unsere Experten für ein Erstgespräch und wir analysieren Ihre Herausforderungen gemeinsam.