Nachhaltig ins neue Jahr: CSRD und ESG im Fokus

Das Jahr 2024 markiert einen entscheidenden Wendepunkt für viele Unternehmen in der EU. Erstmals sind sie dazu verpflichtet, Daten über ihre Interaktion mit der Umwelt zu sammeln und zu veröffentlichen. Diese essenziellen Informationen werden im kommenden Jahr gemäß der Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) integraler Bestandteil ihrer Nachhaltigkeitsberichte sein.

Warum werden immer mehr Regularien für Unternehmen eingeführt, die ihre Nachhaltigkeitspraktiken offenlegen müssen? Dieser Wandel resultiert aus der globalen Entwicklung zu mehr Nachhaltigkeit und verantwortungsbewusstem Wirtschaften. Die Vielzahl von Richtlinien, wie ESG, CSRD und ESRS, setzt klare Standards, um Unternehmen bei der Messung und Verbesserung ihrer Nachhaltigkeitsleistung zu unterstützen. Dabei geht es um die Reduktion von Umweltauswirkungen, die Förderung sozialer Verantwortung und die Erhöhung der Transparenz in der Berichterstattung.

Wir werfen einen genaueren Blick auf einige der wichtigsten Regularien:

1. ESG-Kriterien

ESG steht für Environmental, Social und Governance. Die Kriterien wurden eingeführt, um strategisch relevante Themen für Unternehmen herauszuarbeiten, wobei das Unternehmen darauf abzielt, langfristig nachhaltig zu wachsen und Wertschöpfung zu generieren.

2. CSRD (Corporate Sustainability Reporting Directive)

Die CSRD beschreibt die Anforderungen eines Unternehmens im Bereich der Umwelt und verpflichtet Unternehmen ab diesem Jahr dazu, detaillierte Nachhaltigkeitsinformationen offenzulegen. Mit der CSRD wurde ein Standard dafür geschaffen, was ein Unternehmen im Bereich Nachhaltigkeit in seinem jährlichen Bericht aufzeigen muss. Ihr Ziel ist es, die Transparenz und Vergleichbarkeit der Nachhaltigkeitsberichterstattung zu verbessern.

3. ESRS (European Sustainability Reporting Standards)

Die ESRS sind neue europäische Nachhaltigkeitsberichtsstandards, die im Rahmen der CSRD entwickelt werden. Sie geben klare Leitlinien für die Art und Weise der Offenlegung von Umwelt-, Sozial- und Unternehmensführung-Aspekten vor. Der Standard ESRS E1 unter dem Titel „Climate Change“, beinhaltet neun Offenlegungspflichten, die unabhängig von einer Wesentlichkeitsprüfung reportet werden müssen. Die Offenlegungspflichten beinhalten die drei entscheidenden Schritte zur Klimaneutralität: von der Bilanzierung über messbare Ziele bis zur Erarbeitung und Umsetzung eines Klimaschutzplans. Anders als die folgenden Standards ist E1 somit Pflicht für (fast) alle Unternehmen.Welche Standards muss Ihr Unternehmen erfüllen?

Wie bereits erwähnt gibt es Ausnahmen wie den Standard E1, der unabhängig einer Prüfung von (fast) allen Unternehmen reportet werden muss. Für die meisten anderen Standards gibt es die Wesentlichkeitsanalyse, die für Ihr Unternehmen feststellt, welche Offenlegungspflichten relevant sind und welche nicht. In dieser Analyse werden die Punkte festgehalten, über die Ihr Unternehmen berichten muss.

Wichtig: Die CSRD-Berichtspflicht kann für klein- und mittelständige Unternehmen nicht gelten, sie können jedoch trotzdem davon betroffen sein. Die zum Bericht verpflichtende Konzerne können Zahlen von Zulieferer und KMUs einfordern.

Welche Unternehmen sind berichtspflichtig?

1. Berichtspflichtig ab dem 01.01.2024 sind große börsennotierte Unternehmen mit folgenden Merkmalen:

  • Mehr als 500 Mitarbeitende
  • Börsennotiert

2. Berichtspflichtig ab dem 01.01.2025 sind große Unternehmen mit folgenden Merkmalen (zwei der drei folgenden Aufführungen müssen überschritten werden):

  • Ab 250 Mitarbeitenden im jährlichen Durchschnitt
  • Aufweisen einer Bilanzsumme von über 20 Millionen Euro
  • Einen Umsatz von über 40 Millionen Euro

3. Berichtspflichtig ab dem 01.01.2026 sind alle kapitalmarktorientierten kleinen und mittleren Unternehmen, die(zwei der drei folgenden Aufführungen müssen überschritten werden)

  • Mehr als 10 Beschäftigte aufweisen
  • Eine Bilanzsumme von über 350.000 Euro erwirtschaftet haben und
  • Einen Umsatz von über 700.000 Euro aufweisen

Warum sollten Unternehmen handeln?

Die Einhaltung von Nachhaltigkeitsregularien ist nicht nur eine Verpflichtung, sondern auch eine strategische Chance. Mehr Transparenz im Unternehmen sorgt für mehr Vertrauen bei KundInnen und InvestorInnen. Unternehmen, die diese Standards erfüllen, profitieren von einem positiven Ruf, haben einen Vorteil auf dem Arbeitsmarkt, erschließen neue Geschäftschancen und erleichtern den Zugang zu Kapital.

Wie unterstützt greenable?

Unsere PCF-Software ermöglicht Unternehmen die Berechnung und Erstellung ihres Product Carbon Footprint (PCF). Die gesammelten Daten sind nicht nur für die PCF-Berechnung relevant, sondern erfüllen auch viele Datenanforderungen der zuvor analysierten Nachhaltigkeitsberichterstattungen. Der bei der PCF-Erstellung berechnete Emissionsausstoß ist Teil des „Environmental“-Feldes der ESG-Kriterien und somit berichtspflichtig. Jetzt zu handeln ist entscheidend. Es ist ratsam, frühzeitig die nötige Infrastruktur und Datenquellen aufzubauen und sich mit möglichen Berichtspflichten auseinanderzusetzen. Greenable steht Ihnen als zuverlässiger Partner für CO2-Bilanzen und PCF-Berechnung zur Seite.