Product Carbon Footprint (PCF) – Einfach erklärt

Product Carbon Footprint (PCF) Monitor
Verfasst von
Patrick Kölsch
Verfasst am
30. Juni 2025
Kategorien
Wissen

Viele Unternehmen stehen aktuell vor der Herausforderung, die Auswirkungen Ihres Wirtschaftens auf die Umwelt zu bewerten. Vor diesem Hintergrund gibt es u.a. zwei wichtige Konzepte im Bereich des CO2-Fußabdrucks, den Product Carbon Footprint und den Corporate Carbon Footprint. Im Nachfolgenden wird detailliert das Konzept des Product Carbon Footprints (PCF) erläutert.

Was ist PCF?

Der Product Carbon Footprint (PCF) zeigt, wie viel Treibhausgasemissionen bei der Herstellung, Nutzung und Entsorgung eines Produkts entstehen. Er kann über unterschiedliche Phasen des Produktlebenszyklus berechnet werden – von der Rohstoffgewinnung über die Produktion und den Transport bis hin zum Recycling oder zur Entsorgung.

Unternehmen nutzen den PCF, um den Einfluss Ihrer Produkte auf den Klimawandel zu verstehen und gezielt Emissionen zu senken. Eine transparente Berechnung hilft ihnen, nachhaltiger zu wirtschaften und gleichzeitig Kosten zu senken. Zudem fordern Kunden und Partner immer häufiger Transparenz über die Treibhausgasbilanz von Produkten.

Wie wird der PCF berechnet?

Die Berechnung des Product Carbon Footprint (PCF) erfolgt in mehreren Schritten angelehnt an das Vorgehen zur Erstellung einer Ökobilanz. Die wesentlichen Schritten sind zuerst die Systemgrenzen festzulegen, die Sachbilanz zu erstellen und die notwendigen Daten zu erheben, die Wirkungsabschätzung durchführen und die Analyse und Optimierung der Ergebnisse. Die Schritte werden nachfolgend nochmal detailliert beschrieben:

Systemgrenzen festlegen: Festlegung, welche Phasen des Lebenszyklus berücksichtigt werden. Es gibt drei gängige Ansätze:

  • Cradle-to-Gate: Betrachtet Emissionen von der Rohstoffgewinnung bis zur Herstellung.
  • Cradle-to-Grave: Umfasst den gesamten Lebenszyklus bis zur Entsorgung.
  • Cradle-to-Cradle: Berücksichtigt auch Recycling und Wiederverwertung.

 

Erstellung der Sachbilanz und Datensammlung: Erfassung aller relevanten Emittenten entlang der Systemgrenze. Dazu gehören sowohl Emittenten aus der Produktion sowie aus Rohstoffen und Logistik.

Wirkungsabschätzung: Aktivitätsdaten wie z.B. 1 kg eines Materials werden z.B. anhand standardisierter Werte aus Datenbanken wie ecoinvent oder dem Umweltbundesamt in CO₂e-Emissionen umgerechnet.

Analyse und Optimierung: Die gesammelten Daten werden nach anerkannten Methoden, z. B. gemäß ISO 14067, ausgewertet. Unternehmen können durch nachhaltige Materialien, energieeffiziente Prozesse und optimierte Logistik Emissionen reduzieren.

Je genauer die Datengrundlage, desto präziser ist die Berechnung. So lassen sich konkrete Maßnahmen zur Senkung der Treibhausgasemissionen ableiten.

Was ist der Unterschied zwischen PCF und CCF?

Der Product Carbon Footprint (PCF) konzentriert sich auf die Emissionen eines Produkts entlang des Produktlebenszyklus, während der Corporate Carbon Footprint (CCF) die gesamten Emissionen eines Unternehmens als solches betrachtet.

Der CCF umfasst z. B. den Energieverbrauch des Unternehmens, Geschäftsreisen und Transporte. Der PCF dagegen zeigt die spezifische Treibhausgasbilanz eines Produkts über die Lebenszyklusphasen. Beide Werte sind wichtig, um nachhaltige Maßnahmen auf Unternehmens- und Produktebene umzusetzen.

Beim Corporate Carbon Footprint werden die Emissionen in Emissionskategorien (Scopes) eingeteilt:

  • Scope 1: Direkte Emissionen im Unternehmen (z.B. Verbrennung von Heizöl)
  • Scope 2: Indirekte Emissionen durch bezogene Energie (z.B. Strom vom Versorger)
  • Scope 3: Weitere indirekte Emissionen entlang der Lieferkette (z.B. Scope 3.1 eingekaufte Waren und Dienstleistungen)

 

Bei der Berechnung des Product Carbon Footprint werden die Emissionen den jeweiligen Lebenszyklusphase zugeordnet z.B. bei cradle-to-gate:

  • Rohmaterialien und Vorverarbeitung: z.B. Emissionen aus der Herstellung, Vorverarbeitung und Transport des Stahls
  • Produktion: Emissionen aus der eigenen Verarbeitung des Stahls

PCF und CCF haben somit unterschiedliche Betrachtungsgegenstände und nehmen verschiedene Perspektiven ein.

Warum ist der Product Carbon Footprint wichtig?

  • Mehr Transparenz: Kunden und Geschäftspartner fordern verlässliche Informationen über CO₂-Emissionen.
  • Einhaltung gesetzlicher Vorgaben: Regulierungen wie die ESPR oder die EU-Taxonomie verlangen detaillierte Klimabilanzen der Produkte.
  • Kosteneinsparung: Unternehmen können durch optimierte Prozesse langfristig Kosten senken, da der PCF direkt mit Energie- und Materialbedarfe verbunden ist.
  • Wettbewerbsvorteil: Nachhaltigere Produkte sind attraktiver für Kunden und Investoren.
  • Innovationsförderung: Die Transparenz durch die Berechnung des PCF ist eine Basis zur Entwicklung klimafreundlicherer Produkte.

 

Die Berechnung des Product Carbon Footprint (PCF) hilft entlang des Lebenszyklus, umweltfreundlicher zu handeln und sich auf zukünftige Marktanforderungen vorzubereiten.

Was sind die Grundsätze der PCF-Berechnung?

Eine Berechnung des Product Carbon Footprint folgt bestimmten Prinzipien:

  • Vollständigkeit: Alle relevanten Emissionen entlang der Wertschöpfungskette werden berücksichtigt.
  • Transparenz: Die Berechnungsmethoden und Datenquellen sollen nachvollziehbar sein.
  • Konsistenz: Die Methoden müssen über verschiedene Zeiträume hinweg vergleichbar bleiben.
  • Genauigkeit: Je präziser die Datenerhebung, desto zuverlässiger die Ergebnisse.

 

Welche Standards gibt es zum Product Carbon Footprint (PCF)?

Für die Berechnung des PCF gibt es internationale Standards wie z.B.:

Zusätzlich existieren branchenspezifische Vorgaben, die Unternehmen bei einer detaillierten Analyse unterstützen.

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